Mit einem Gedenken an die Opfer des schrecklichen Verkehrsunfalles mit zwei toten jungen Mädchen aus dem Gemeindegebiet begann die Bürgerversammlung der Gemeinde Samerberg in der Samerberger Halle.
Da das tragische Unfall-Ereignis derzeit das Gemeindegeschehen total überschattet, fiel es dem Bürgermeister nicht leicht, zur Tagesordnung überzugehen.
6,2 Millionen Euro im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt beträgt derzeit das gesamte Volumen des Gemeindehaushalts. Bei der Gewerbesteuer kann mit rund 700.000 Euro eine Rekordsumme erwartet werden; einen weiteren „Rekord“ stellt die stetig steigende Kreisumlage dar, die 2016 mit 1,122 Millionen Euro an den Landkreis zu Buche schlägt.
Der Schuldenstand der Gemeinde Samerberg hat sich in den letzten Jahren auf 1,23 Millionen Euro verringert, die Pro-Kopf-Verschuldung ging auf 431 Euro zurück (Vorjahr 498 Euro). Mit derzeit 2.853 Einwohnern mit Hauptwohnsitz hat sich eine Zunahme der Bevölkerungszahl von 2,5 Prozent ergeben, die Nebenwohnsitze mit 245 sind fast gleich geblieben.
Vom Stand baulicher Planungen und Fortschritte informierte Georg Huber ausführlich, unter anderem ist vorgesehen, für den zweiten Bauabschnitt der Törwanger Dorfplatzverschönerung bis zum Café Mangst staatliche Zuschüsse zu erhalten.
Tunnel unter dem Samerberg?
Zum Thema „Brennerzulauf“ informierte der Bürgermeister, dass sich die betroffenen Gemeinden intensiv austauschen und eine anwaltliche Vertretung gegenüber der Deutschen Bahn anstreben. Da die Bahn für den Samerberg eine Untertunnelung überlege, sei es unbedingt notwendig, mit guten Argumenten die hiesige Landschaft zu schützen. „Wenn statt einer Ertüchtigung der Bestandsstrecke künftig zwei neue weitere Bahntrassen den Landkreis in landschaftlich wertvollen Gebieten zerschneiden, dann müssen wir vehement dagegen vorgehen gehen“, forderte Huber.
Neuer Trinkwasserbrunnen macht Fortschritte
Fortschritte mache auch der Bau eines neuen Trinkwasserbrunnens in der Filze. Wenn die Maßnahme erfolgreich abgeschlossen ist, könne man damit künftig den gesamten Bedarf an Trinkwassers für das Gemeindegebiet decken, freute sich der Bürgermeister: „Das ist ein Meilenstein für unsere Gemeinde.“
Gut angenommen werden -so der Bürgermeister weiter- das neue Kiosk-Angebot und die Erweiterung der Parkplätze am Naturbad in der Samerberger Filze. Auch die Zufahrtsstraße wurde von Grund auf neu erneuert.
Derzeit 74 Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern haben auf dem Samerberg Unterkunft und große Hilfsbereitschaft gefunden. Vom diesbezüglichen Helferkreis informierte Ulrich Buchner zu aktuellen Entwicklungen und Erfahrungen.
Angela Paul, Leiterin der Kinderkrippe und des Kindergartens, informierte über räumliche Engpässe, da langfristig ein Kindergarten mit vier Gruppen notwendig sein wird. Entsprechende Planungen zu einem Kindergarten-Neubau habe die Gemeinde bereits begonnen, ergänzte der Bürgermeister.
Die Schülerzahlen an der Grundschule Samerberg mit 4 Klassen und rund 100 Schülern werden stabil bleiben.
Nach nur neunmonatiger Bauzeit konnte am Standort der alten Schule in Grainbach ein barrierefreier Neubau der Paula Schamberger Stiftung mit sechs bereits vermieteten Wohnungen verwirklicht werden. Die Mieterlöse kommen sozialen Zwecken im Gemeindegebiet zu Gute.
Anton Hötzelsperger: Ende 2017 in Rente
Über ein erfolgreiches Tourismusjahr mit positiven Übernachtungs- und Gästezahlen sowie über gut angekommene Veranstaltungen und Publikationen berichtete Anton Hötzelsperger von der gemeindlichen Gäste-Information. Zugleich gab er bekannt, dass Ende 2017 seine Renten-Alterszeit beginnen wird.
Von einer etwas gestiegenen Anzahl von Delikten, von einer gegenüber anderen Gemeinden jedoch sehr „friedlichen“ Gesamtbilanz und davon, dass auf dem Samerberg in den letzten Jahren keine Wohnungseinbrüche zu verzeichnen waren, berichtete Josef Mühlbacher, Leiter der Polizeiinspektion Brannenburg, in seinem Bericht.
Abschließend bedankte sich Bürgermeister Georg Huber bei allen Kräften in der Gemeinde, die für das reiche gesellschaftliche, kulturelle und kirchliche Zusammenleben sorgen, bei den Feuerwehren, bei den Musikgruppen und bei allen Ortsvereinen, beim Seelsorgeteam mit Diakon Günter Schmitzberger sowie beim Tourismusverein Samerberg, dessen Mitglieder an diesem Abend für die Bewirtung in der Samerberger Halle sorgten.
Ein weiterer Dank galt von Zweitem Bürgermeister Christoph Heibler an Georg Huber für dessen ganzjährige Amtsführung und für die reich bebilderte Präsentation seines Berichts. Bei der Tagesordnung „Wünsche und Anträge“ gab es keine Wortmeldungen.
Fotos: Rainer Nitzsche – Eindrücke von der Bürgerversammlung 2016 auf dem Samerberg